Schweigen für den Frieden
13. Nov 2018
Die Glocken der Marktkirche läuteten, als sich etwa 40 Menschen am Freitagabend auf dem Marienplatz zusammenfanden, um gemeinsam an die Ereignisse am 9. November 1938 und 1989 zu erinnern.
„Wir haben uns versammelt in Erinnerung an dieses denkwürdige Datum und in Sorge um den Frieden“, sagte Gesine Götz, Sprecherin der Pax Christi-Gruppe im Landkreis. Bedenklich an den „Bildern des Schreckens“, die sich von der Reichspogromnacht finden ließen, seien die unbeteiligten Menschen am Rand der Fotografien. „Ich frage mich, wie es mir ergangen wäre, hätte ich auch den Blick abgewendet“, fragte Götz. Mit den Friedenszeichen, die die Gruppe in unregelmäßigen Abständen veranstaltet, will man den Blick auf Rechtsradikalismus und -populismus, Demontage der Demokratie und Fremdenhass richten.
Texte, die zum Teil aus Meldungen über Gewalttaten
gegen Flüchtlinge und Migranten bestanden, zum Teil von Autoren wie Elie
Wiesel, Marie Luise Kaschnitz oder Dorothee Sölle stammten, illustrierten die
Situation damals und heute. Hoffnung gibt, dass es „damals und heute Menschen
gab und gibt, die den Mut haben, nicht wegzuschauen“. Unter den Teilnehmern war
auch Schwester Maria Medarda Wittmann aus Dorfen. Viereinhalb Jahre war sie
alt, als in ihrer Heimatstadt Weiden die Schaufenster des Kaufhauses
Witt-Friedmann zu Bruch gingen. „So etwas darf sich nicht wiederholen“, sagte
die Ordensschwester.
Bild und Text Anne Huber